Autor: Joachim Lang

Alle an einen Tisch – Methoden der Personalführung

Vor einem Monat wurde ich offiziell als Geschäftsführer der cigus GmbH in Ulm verabschiedet. Wir haben das mit einem späten Neujahrsempfang für alle Beschäftigten verbunden, den einige aus dem Team vorbereitet hatten. Was mir dabei besonders gefiel: Mit einer geschickten „Jeder zieht eine Karte“-Aktion wurde quasi ausgelost, wer an welchem Tisch Platz nimmt. Dadurch wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bunt durchmischt. Eine im Prinzip ganz simple Maßnahme und zugleich so wertvoll. Denn so saßen auch diejenigen zusammen, die im Arbeitsalltag wenig miteinander zu tun haben, weil sie in unterschiedlichen Teams (z.B. Technische Dokumentation oder Engineering Development etc.) oder in verschiedenen Regionen arbeiten. Mit diesem „Karten-Trick“ kamen über den Abend verteilt alle in Kontakt miteinander. Vermutlich hätten sie sich sonst – so kennen wir das von vielen Feiern und Veranstaltungen – zu ihrem jeweils eigenen Team gesetzt; zu den Menschen, die sie bereits kennen. Aus einem Nebeneinander verschiedener Teams wurde so ein Miteinander aller Kolleginnen und Kollegen. Beschäftigte miteinander verbinden Dieses Beispiel zeigt einmal mehr, wie wichtig in der Personalführung die richtige, situationsbezogene Methodik ist. Egal … weiterlesen

Geschäftsführung: Auszeit aktiv gestalten

Nach 30 Jahren Geschäftsführung: Auszeit aktiv gestalten

Im Dezember habe ich an dieser Stelle von Jahresend-Rallye, Weihnachtsstress und Termindruck geschrieben. Und davon, dass nach den hektischen Wochen im besinnlichen Advent eine wirkliche Auszeit kommt: Weihnachten, Silvester, Ferien.  Bei mir ist die Auszeit sogar noch länger, denn ich bin seit Anfang des Jahres nicht mehr als Geschäftsführer der cigus GmbH in Ulm tätig. Nach über 30 Jahren Unternehmer-Dasein habe ich die operative Leitung an meinen Nachfolger übergeben. Angesichts von 200.000 Unternehmen, die deutschlandweit auf einen Nachfolger warten, bin ich sehr glücklich und zufrieden, dass uns das gelungen ist. (wie erfolgreiche Nachfolge geht, habe ich in einem Interview erklärt)  Was heißt das aber nun für mich und meine neu gewonnene freie Zeit? – Erst einmal nichts, denn wie erwartet geht es geschäftig weiter. Ich bin dem Unternehmen ja noch als Gesellschafter und Berater verbunden, ich habe Aufgaben im Beirat und außerdem bin ich selbständig weiter als Coach – vor allem im pferdegestützten Coaching – tätig. Aus der aktiven Projektrolle heraus – mehr selbstbestimmte Zeit Was ich mache: Ich kann besser abschalten, etwas kürzertreten und zusammen mit … weiterlesen

Coaching auf vier Hufen – Führungsstärke entwickeln

Wie in vielen Branchen nimmt auch bei uns als Ingenieur-Betrieb und Entwicklungs-Berater die Arbeits-Taktung zu, je mehr wir uns dem Jahresende nähern. Dazu schwächelt die Wirtschaft in Deutschland gerade in vielen Bereichen. Die zahlreichen internationalen Konflikte und Handelsbeschränkungen tragen nicht zur Beruhigung bei. Häufig machen sich Stress und Hektik breit, in Unternehmen und in allen Führungsebenen. In solchen Nerven zehrenden und hektischen Zeiten genieße ich die Momente, in denen ich mit zweien der besten Mitarbeiter aus unserem Stall zusammen unterwegs bin – mit unseren Pferden. Ein knallhartes Management-Thema Pferdegestütztes Coaching hört sich für viele Menschen noch immer ungewohnt an. Vor sechs Jahren haben wir es in unser Coaching-Angebot für Führungskräfte und Unternehmer aufgenommen und ich bin immer wieder begeistert von den Ergebnissen, die wir mit der Methode erreichen. Die Arbeit mit Pferden im Coaching ist keineswegs irgendeine nette Spielerei. Es ist ein knallhartes Management-Thema.  Ich würde mittlerweile sogar so weit gehen zu sagen: es ist ein Muss für jede und jeden, der oder die ernsthaft Manager-Aufgaben übernehmen und in schwierigen Zeiten und unter Druck erfolgreich … weiterlesen

Telefonphobie

Weit verbreitet: Die Angst vor dem Telefonieren

Vor einiger Zeit hatte ich in einem Beitrag gelesen, wie verbreitet bei (vor allem jüngeren) Arbeitnehmern die Angst vor dem Telefonieren ist. Lieber wird per Email oder Chat kommuniziert, um eine Sache zu klären – oft mit einem viel höheren Zeitaufwand und mehr Abstimmungs-Schleifen. Am Telefon könnten Anrufer und Angerufener sich viel schneller abstimmen. Doch die Telefon-Phobie – so der Fachbegriff – scheint weit verbreitet. Vor allem manchen Ingenieuren und anderen Fachleuten in technischen Berufen sagt man Probleme mit einer lebendigen Kommunikation nach („Ingenieure sind keine Kommunikationsmuffel“). Sie bevorzugen den Austausch via Mail oder Social Media. Warum manche Menschen das Telefon meiden, dafür gibt es verschiedene Gründe. Die einen fürchten sich zu verhaspeln oder nicht schlagfertig genug zu sein. Andere haben grundsätzlich ein ungutes Gefühl, wenn es um ein persönliches Gespräch geht, ob am Telefon oder im direkten Austausch per Video oder im selben Raum. Wieder andere haben schlicht Sorge, am Telefon abgewiesen zu werden oder auf Bitten, Anregungen oder Wünsche einen Korb zu bekommen. Und manche bekommen schon einen erhöhten Puls, wenn Sie nur … weiterlesen

Gewinne sind wichtige Rücklagen und Reserven

Gewinne sind wichtige Rücklagen und Reserven

In einem meiner letzten Beiträge hatte ich gezeigt, wie wir bei uns im Unternehmen das Interesse an den täglichen Spielen der Fußball-Europameisterschaft mit den Anforderungen an eine geregelte Arbeitszeit und mit Projektterminen in Einklang gebracht haben. Viele haben dem zugestimmt. Andere Geschäftsführer hatten das vermutlich anders geregelt, die einen strenger, andere lockerer. Einige haben im Sinne einer guten Stimmung oder einer flachen Hierarchie vielleicht noch mehr Spielraum gelassen oder das „Rudelgucken“ auch tagsüber zum Mitarbeiter-Event gemacht. Das muss jeder nach seinen eigenen Vorstellungen und seiner Philosophie entscheiden. Es sollte jedoch niemand aus dem Auge verlieren, dass auch während guter Mitarbeiter-Stimmung und trotz flacher Hierarchie Geld verdient werden muss. Ein Punkt, der leider zu selten offen angesprochen und diskutiert wird. Doch alle Unternehmen – ob in der Industrie, ein Ingenieur-Unternehmen wie bei uns, in Forschung und Entwicklung oder auch private Unternehmen im sozialen Bereich – sind darauf angewiesen, mit ihren erbrachten Leistungen und der Wertschöpfung Umsatz zu machen und Gewinne zu erwirtschaften. Ich habe schon einige Start-Up-Unternehmen aus dem technischen Bereich begleitet. Wenn sie nach der … weiterlesen

Mensch und Arbeit – ein neues Image für unseren Arbeitskreis

Seit bald zehn Jahren leite ich im Cluster Nutzfahrzeuge in Ulm den Arbeitskreis „Nachwuchs-Ausbildung-Personal“. Ein langer und sperriger Begriff. Nun haben wir ihn inhaltlich und in der Bezeichnung geändert. Er heißt jetzt ganz einfach „Mensch und Arbeit“. Das ist nicht nur kürzer, es passt auch viel besser zu den aktuellen Anforderungen. Im Kern geht es uns mit diesem Arbeitskreis darum, unsere Mitgliedsunternehmen bei ihrer Nachwuchs-Gewinnung bzw. beim Recruiting neuer Beschäftigter zu unterstützen und bei der Personalentwicklung zu beraten. Dazu referieren regelmäßig Unternehmer oder Fachleute zu Themen wie zum Beispiel Recruiting-Prozess, Bewerberauswahl und Personalführung. Aber auch die Anforderungen an die Flexibilität und Effizienz ändern sich unter aktuellen Rahmenbedingungen und in Zeiten von Homeoffice sowie in Kombination mit KI.  Das richtige und qualifizierte Personal, das wir in allen Branchen und Hierarchie-Ebenen benötigen, setzt die Betriebe zum Teil mächtig unter Druck. Hinzu kommen die Personalengpässe durch den Verlust der erfahrenen Mitarbeiter, dem demographischen Wandel geschuldet. Dabei verlassen nicht nur die Mitarbeiter die Firmen, mit ihnen gehen auch jahrelange Expertise und wertvolle Kontakte. Wie sehen Regelungen mit Mitarbeitern jenseits der Rentenalters-Grenze aus? Wie … weiterlesen

Fußball-EM während der Arbeitszeit – was tun?

„Fußball ist unser Leben…“ – sang die deutsche Nationalmannschaft zur WM 1974. Da war ich gerade ein Teenager und kein großer Fußball-Fan. Heute bin ich etwas älter, aber immer noch kein wirklicher Fan. Ich sehe aber, dass viele meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dem Fußball gegenüber offen und begeistert sind. Und auch wenn es mich selbst gar nicht so sehr berührt, wünsche ich ihnen natürlich, dass diese Begeisterung (vor allem nach dem 5:1 Auftakt) hält und in den nächsten Wochen nicht enttäuscht wird. Tatsächlich sehe ich seit letzter Woche einige Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter in schwarz-rot-gold gestreiften Shirts in den Büros. Das ist für mich kein Problem. Im Kontakt nach außen – mit Kunden oder Geschäftspartnern oder auf Messen – setze ich eher auf Neutralität und Seriosität, auch bei meinen Beschäftigten. Zumal wir als Ingenieur-Unternehmen in vielen internationalen Projekten involviert sind. Da darf man natürlich auch über Fußball reden, es sollte nur nicht zum (Streit-)Thema werden, das unser Mittun an alternativen Energie- oder Wasserstoff-Projekten überlagert. Das ist in unserer Branche in aller Regel auch kein Problem. Toleranz … weiterlesen

Folgen von KI auf Hochschul-Prüfungen

Welche Folgen hat KI auf Hochschul-Prüfungen?

Im Mai habe ich meinen Lehrauftrag für Coaching im Master-Studiengang Digitale Unternehmensführung (MBA) begonnen. Nun stehen zum Ende des Semesters die ersten Prüfungen an – und damit die Frage: Wie prüft man auf zeitgemäße Weise in einem zeitgemäßen Fach? Natürlich digital. So wie es Schulen und Hochschulen während der Corona-Pandemie notgedrungen gemacht haben.