Das Jahresende bietet mir Zeit für einen Rückblick: Wie ist das Jahr gelaufen? Was war gut, was schlecht? Aus Unternehmer-Sicht: Was war erfolgreich? Welche Leistungen waren gefragt? Wie haben sich das Unternehmen und meine Mitarbeiter entwickelt?
Ein solcher Rückblick ist gut. Er gibt Impulse für die Zukunft. Die Frage ist: Welche Wege wollen wir in Zukunft wie gehen?
Dabei geht es nicht darum, die kommenden zehn Jahre zu überblicken. Wer behauptet das zu können, verkennt das Entwicklungs- und Reaktionstempo unserer heutigen Zeit. Von aktuellen Unwägbarkeiten wie Handelskriegen, Wahlergebnissen, neuen Gesetzen oder Brexit-Entscheidungen ganz abgesehen.
Entscheidend für den Ausblick ist auch gar nicht die Weite, sondern die Konzentration auf das Wesentliche. Ich kann mein Leben dahinplätschern lassen, indem ich keine persönlichen Ziele setze und alles auf mich zukommen lasse. Das ist eine entspannte, aber unternehmerisch riskante Haltung, von der ich dringend abrate.
Das andere Extrem ist der Versuch, alle Themen des kommenden Jahres, alle Aufgaben und Projekte exakt durchzuplanen, zu priorisieren und über alle vermuteten Probleme und Herausforderungen schon jetzt intensiv nachzudenken. Das ist auch nicht besser.
Ich rate meinen Kunden und Coaching-Teilnehmern: Träume und eine persönliche Vision entwickeln und für sich den eigenen, individuellen Weg festlegen – und ihn dann auch gehen. Denn viele Entwicklungen und Erfolge bleiben auf der Strecke, weil Geschäftsführer, Unternehmer oder Führungskräfte nicht den Mut oder nicht den Willen haben loszumarschieren.
Oder weil sie sich nicht konzentrieren und reduzieren können. Wer nämlich zu viele Ziele setzt und versucht, alle Aufgaben gleichermaßen zu erfüllen und alle Ziele gleichzeitig zu erreichen, hat schon verloren. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und investieren Sie dort Ihre Kraft. Ähnlich, wie es der US-amerikanische Unternehmer Gary Keller in seinem Bestseller „The One Thing“ schreibt: „If you chase two rabbist, you won’t catch either one.“
Die Konzentration auf das Wesentliche – auf „The One Thing“ – ist eine Herausforderung. Der Aufwand ist nicht zu unterschätzen. Aber erstens gibt es gute Coaches, die einen dabei begleiten können. Und zweitens kann dieses Experiment, eine neue Methode anzuwenden, Ansporn sein. Wer sich anspornen lässt und mit Vollgas und mit einem Blick auf das Wesentliche das neue Jahr beginnt, der darf dann später auch Entspannung genießen – und stolz sein auf das Erreichte.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen die verdiente Ruhe und entspannte Tage zwischen den Jahren. Nutzen Sie die Zeit, um die eigenen Werkzeuge zu schärfen und den nötigen Ansporn für einen guten Start in ein erfolgreiches Jahr 2020 zu bekommen.
Ihr Joachim Lang