Zum Jahreswechsel hatte ich an dieser Stelle das Buch „The One Thing“ von Gary Keller erwähnt. Er stellt dort seine Ideen vor, Ziele besser und schneller zu erreichen, ohne dafür zwingend mehr arbeiten zu müssen. Es geht vor allem um klare Prioritäten-Setzung und einen klugen Umgang mit Zeit-Ressourcen.
Das Buch hat mich aus der Vielfalt der Selbstoptimierungs-Bücher so positiv angesprochen, dass ich einige der Tipps bereits seit längerem in meiner Arbeitsorganisation anwende. Ich halte sie für so gut, brauchbar und leicht umsetzbar, dass ich sie hier wiedergeben möchte.
Es beginnt damit, dass wir uns über unsere tatsächlichen Ziele klar werden müssen. Als Coach und Unternehmensberater habe ich oft mit Geschäftsführern oder leitenden Fachleuten zu tun, die ihre Ziele nicht kennen oder sie ungenau definiert haben. Wer aber im wahrsten Wortsinn Ziel-los durch die Gegend läuft, kann ein Ziel nur zufällig erreichen – und wird daher möglicherweise erfolglos und unzufrieden bleiben. Meine Aufgabe ist es dann oft, anderen zu helfen, ihre Ziele und ihre jeweils eine wichtigste Sache („The One Thing“) zu erkennen.
Danach geht es darum, für die Erreichung dieser Ziele genügend Zeit einzuplanen und fest zu reservieren. Ich selbst lege zum Beispiel alle organisatorischen Dinge und Büroarbeiten, Telefonate mit Dienstleistern und interne Besprechungen meist auf einen festen Tag in der Woche. Die übrigen Tage sind für Kunden-Projekte, Coachings, Beratung und Personalvermittlung vorbehalten. Denn nur damit machen wir Umsatz.
Viele kennen das Problem, dass sie mit ihrer Arbeit nicht fertig werden, Überstunden machen müssen und dadurch freie Zeit für Sport und Bewegung oder Familie und Freunde zu kurz kommt. Gary Keller dreht das Prinzip um: Reserviere Dir zunächst Deine Freizeit und rechne von dort aus, wieviel Zeit Dir für Deine Arbeit bleibt. Ich gebe zu, das ist bei allem, was ich in Unternehmen erlebe – und auch für mich – ein ungewohnter Weg. Aber er führt zu mehr Zufriedenheit und weniger Stress im privaten Bereich. Außerdem setzt die Reservierung von Freizeit die Leitplanken, innerhalb derer wir uns mit unserer Arbeit bewegen.
Als nächsten Schritt empfiehlt Gary Keller Macher-Zeiten und Manager-Zeiten festzulegen. Das wiederum ist ein System, das ich ebenfalls für mich selbst anwende. Macher-Zeiten sind die Stunden, in denen ich kreativ arbeite, Konzepte erstelle, Texte schreibe (wie diesen Blog-Beitrag) oder für meine Kunden Lösungen erarbeite und technisches Fachpersonal recherchiere. Manager-Zeit ist etwas anderes: Aufgaben delegieren, Ziele überprüfen, das Unternehmen organisieren. Das braucht auch Zeit, aber keine kreative Zeit. Darum erledige ich Manager-Aufgaben eher am Nachmittag, während ich für Macher-Aufgaben frisch und ausgeschlafen bin.
Zusätzlich zu diesen Zeiten nehme ich freitags Planungszeit: Was sind meine Ziele in der kommenden Woche, im Monat, in diesem Jahr? Wo stehen wir? Was müssen wir als Unternehmen korrigieren? Welche Schritte stehen an? Und was ist dann mein „The One Thing“ – meine wichtigste Sache?
Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit diesen Tipps Ihre Zeit optimal einteilen und Ihre Ziele erreichen können. Wenn Sie mögen, schreiben Sie mir, ob es geklappt hat.
Ihr Joachim Lang