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Erfolgreiche Umfirmierung als strategische Unternehmensentwicklung nutzen

Vor kurzem haben wir unser Ulmer Ingenieur- und Beratungsunternehmen umbenannt: Aus unserem seit Jahren etablierten Firmen-Namen „consinion“ wurde „cigus“ – ein Kunstname, der von vielen als motivierend und voller frischer Energie wahrgenommen wird. Das hat sicher mit unserer Arbeitsweise zu tun, und auch damit, wie wir diese Umfirmierung realisiert haben. Es war ein Vorgehen in mehreren Schritten. Hier ist unsere Checkliste.

Alles fing damit an, dass ein branchenfremdes Unternehmen (eine SAP-Beratung) uns anwaltlich aufforderte, den Namen „consinion“ wegen angeblicher Verwechslungsgefahr nicht weiter zu nutzen. Kaum jemand, den ich gefragt habe, konnte das nachvollziehen. Weder waren die Namen identisch, noch liefern wir ähnliche Leistungen oder Produkte (Ingenieurleistungen in Maschinenbau, Fahrzeugbau und Optik versus SAP-Beratung), und wir sind auch nicht in derselben Region oder bei denselben Kunden tätig. Da das SAP-Unternehmen leider nicht zu einem klärenden Gespräch bereit war, kam es nach langwierigem Dialog der Anwälte zu einer Gerichtsverhandlung.

1. Umfirmierung entscheiden

Die einzeln entscheidende Richterin stellte sich in einer ersten Stellungnahme zu unserer Überraschung auf die Seite des SAP-Unternehmens – warum auch immer. Es hat meinen Glauben in unser Rechtssystem zwar nicht ins Wanken gebracht, aber Zweifel blieben schon. Auch bei unserem Anwalt, der uns geraten hat, weiter unser Recht geltend zu machen, möglicherweise auch eine Niederlage zu erleiden und dann in Revision zu gehen. 

Doch die Sache zog sich: immer neue Forderungen, neue Fristen, neue Kosten. Und ich habe gemerkt, wie das nicht nur am Geldbeutel zerrte, sondern mir als Inhaber und Geschäftsführer und auch den Mitarbeitern, die involviert waren, wichtige Energie raubte. Wir haben daher im Herbst 2021 einem Vergleich zugestimmt: Ein neuer Name muss her. Wir erhalten ein halbes Jahr Zeit, die Namensänderung vorzubereiten. Danach gibt es eine Übergangsfrist zum Beispiel für den Erhalt von E-Mails an die alten Mail-Adressen.

Ich habe diese Einigung bewusst herbeigeführt. Ich hatte einfach keine Lust mehr, mich zu streiten und meine Energie dort zu verplempern. Und ich habe danach gemerkt: Diese Entscheidung hat bei mir und uns im Betrieb viel Energie freigesetzt. So haben wir uns sofort aufgemacht auf den Weg zu einem neuen Namen.

2. Neuen Namen finden

Die gut sechs Monate Frist bestanden grob aus zwei Teilen: Suche nach einem neuen Namen, prüfen, vergleichen, absichern und dann die Umsetzung der Änderungen. Bei der Namensfindung hatten wir frühzeitig alle Mitarbeiter und einige Partner eingebunden und von ihnen bereits tolle Vorschläge erhalten. Jeden Vorschlag haben wir in einem Leitungsteam und mit unserem PR-Berater besprochen und die engere Auswahl von einem Patentanwalt prüfen lassen. Irgendwann stand dann der Name „cigus“ fest. Ein Kunstname, der das c aus „consinion“ übernommen hat. Das war gut als Wiedererkennungswert in einer neuen Bildmarke.

Unsere Grafikerin hat ein dazu passendes Firmen-Logo entwickelt und erste Entwürfe für Visitenkarten und Geschäftsunterlagen erstellt. Diese Entwürfe wurden mit den Beschäftigten diskutiert (insbesondere natürlich die Visitenkarten), und deren Beurteilungen waren sehr positiv. Das hat uns in der Entscheidung für die Namensänderung bestärkt. Wir haben gemerkt: Die Sache nimmt Fahrt auf. Aus einem „Muss“ wurde Begeisterung und es entstand ein Sog hin zu einem schwungvollen Refresh.

3. Checkliste für interne und externe Kommunikation

Nachdem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingebunden waren, ging es darum, auch alle Kunden und Geschäftspartner zu informieren. Dafür haben wir eine genaue Checkliste erstellt, damit alles in einer passenden Reihenfolge passiert und wir bei der Info über den neuen Firmennamen niemanden vergessen. Wichtig war: Für die externe Kommunikation musste zuerst die Website aktualisiert werden. Außerdem die Einträge in Datenbanken, die Mail-Adressen etc. Das ist der umfangreichste Teil, und noch immer finden wir Einträge in Online-Netzwerken, in denen der alte Name zu sehen ist. Das Internet vergisst nichts. So sehr uns die Digitalisierung manche Arbeit erleichtert hat, so kompliziert kann es sein, eine Namensänderung vollständig durchzuführen. Das merken wir zum Beispiel auch im Umgang mit Behörden oder Versicherungen. Bis alle Datenbanken gefüttert sind und die Namensänderung bestätigt wird, dauert es…

Nach den Beschäftigten, unseren Kunden und Geschäftspartnern haben wir schließlich die Presse informiert und in den Social Media Kanälen die Umfirmierung gepostet. Dafür haben wir eine wunderbare animierte Gif-Datei erstellen lassen (Besten Dank an Alexander Wastl), die den Schwung deutlich macht, der uns mit dieser Namensänderung erfüllt hat. Der neue Name hat Energie. Wir erhalten von unseren Kunden und Geschäftspartnern sehr viel positives Feedback. Zum Teil haben sich auch Gespräche neu intensiviert. Außerdem haben wir seit der Umfirmierung und ihrer Bekanntmachung noch mehr vielversprechende Bewerbungen von qualifizierten Fachleuten erhalten.

Ein Best Practice Beispiel

Fazit: Wir haben uns diese Namensänderung nicht ausgesucht, sie wurde uns aufgedrängt. Aber wir haben uns bewusst dafür entschieden und daraus Vorteile gezogen, die den monetären und zeitlichen Aufwand schon jetzt wettmachen. Ich bin froh über unseren neuen Namen „cigus“ und dankbar allen, die an dieser Umstellung mitgewirkt haben.

Wenn Sie Beratung zur Umsetzung einer Umfirmierung bzw. Namensänderung suchen, sprechen Sie mich gerne an. Wir haben das gesamte Prozedere nun einmal durchgespielt und geben unser Wissen und unsere Erfahrung daraus gerne weiter!